Hochwertiges Virtual-Reality-Gerät Varjo VR-2 des gleichnamigen finnischen Herstellers. Es richtet sich an professionelle Anwender, die bereit sind, mehr als 5000 Euro für ihre Arbeit zu zahlen. Denn das Unternehmen bietet nichts weiter als ein Headset mit menschlicher Augenauflösung.
Hohe Pixeldichte mit Unschärfebereichen
Das Unterscheidungsmerkmal des Varjo VR-2 sowie der einzigartige Vorteil gegenüber anderen Modellen sind seine unglaublich scharfen Bilder. Panasonic strebt beispielsweise mit seinen UHD-VR-Brillen eine hervorragende Bildprojektion an – aber die Finnen sind noch überlegener. Möglich wird dies laut CEO Nico Aiden durch das hochauflösende Display in der Mitte des Sichtfeldes. Das verwendete „bionische Display“ bietet eine Auflösung von mehr als 3.000 Pixeln pro Zoll. Dieser erreicht laut Varjo 60 Pixel pro Grad. Wo frühere VR-Geräte die Grenze des präzisen Betriebs mit hoher Bildtreue erreicht haben, steht VR-2 gerade erst am Anfang. Dadurch wird jedes Detail klar und eindeutig dargestellt.
Mit dem „20/20 Eye Tracker“ bietet Varjo VR-2 außerdem das leistungsstärkste Stereo-Eye-Tracking-System, das jemals in ein VR-Headset eingebaut wurde. Die Genauigkeit liegt hier dank 100 Hz Stereo bei 0,2°. Ob Simulation, CAD oder Rendering, der finnische Hersteller behauptet, dass Benutzer ein beispielloses Maß an Präzision und Genauigkeit erreichen.
Varjo VR-2 und VR-2 Pro eignen sich daher besonders für Forschung, Bildung und Kreativität. Im Fokusbereich befindet sich ein 0,7 Zoll (1,78 cm) großes Mikrodisplay mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixel. Das periphere Sichtfeld umfasst einen großen 3,5-Zoll-Monitor (ca. 9 cm). Das ergibt immer noch 1440×1600 Pixel. Eye-Tracking wird unter anderem verwendet, um fließende Übergänge zwischen Unschärfebereichen und ohne zerstörerische Effekte zu erzielen.
Mehr Business als Gaming
Varjo VR-2 richtet sich aufgrund seiner fortschrittlichen Technologien an mittelständische Unternehmen. Immerhin kostet ein Virtual-Reality-Headset mindestens 5.000 Euro. Hinzu kommen Kosten für proprietäre Software und Kundensupport. Das sind wieder 795 €. Aber ein weiterer Punkt zeigt, dass sich dieser Abschnitt eher an Business-Anwender als an Gamer richtet.
Denn die geringe Auflösung des Bildschirms, selbst bei FullHD-Auflösung und hoher Pixeldichte, wird Probleme beim Umwandeln zwischen Bildbereichen bereiten. Daher ist der Übergang zwischen einem normalen Bild und einem scharfen Bild auf einem externen Monitor ziemlich nachteilig für das Videospielerlebnis. Zudem geht die Bildschärfe auf Kosten des Sehfeldes. Virtual-Reality-Brillen des finnischen Herstellers haben „nur“ 87°. Für die viel billigere Rift CV1 oder Vive mindestens 100° und höher. VR-2 unterstützt SteamVR jedoch nicht.
Um ein solches Virtual-Reality-Headset nutzen zu können, sind auch notwendige Technologien erforderlich. Daher sind Intel Core i7-8700 und NVIDIA GeForce RTX 2080 oder ein ähnlicher Prozessor für eine optimale Leistung erforderlich. Das Set enthält außerdem 32 GB RAM und mindestens 2 GB Festplattenspeicher. Alles in allem gehören die Varjo-Brillen zu den teuersten auf dem VR-Markt.
Varjo VR-2 Fazit
Bisher waren nur „reiche“ Unternehmen Kunden von Varjo. Dazu gehören Audi, Siemens und Volvo. Allerdings will der Hersteller sicherstellen, dass die VR-Brille in den kommenden Monaten auch mittelständische Käufer erreicht. Neben dem Varjo VR-2 gibt es noch den VR-2 Pro, der mit Handtracking und Ultraleap kommt und etwa 1.000 Euro mehr kostet.