Laufende Kosten beim Elektro-Auto

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Elektrofahrzeuge könnten ein großer Teil der Zukunft sein, zumindest bis eine ähnliche Alternative auf den Markt kommt und in den Handel kommt. Die Kosten für den Kauf eines Elektrofahrzeugs sind höher, aber teilweise finanziert. Doch was bedeutet es für den Besitzer, wenn er ein Elektroauto in der Garage oder Einfahrt stehen hat? Wie hoch sind die Betriebskosten? In diesem Artikel werden wir genauer darauf eingehen.

Ein Elektroauto ist eine Investition in die Zukunft - doch welche laufenden Kosten sind damit verbunden?
Ein Elektroauto ist eine Investition in die Zukunft – doch welche laufenden Kosten sind damit verbunden? @ Waldemar Brandt / Unsplash.com

Der Kauf: Finanzierungskosten einkalkulieren

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Bei den aktuellen Kraftstoffpreisen sehen Interessenten für Elektrofahrzeuge zunächst nur Einsparungen. Das stimmt, aber ein Elektroauto bemisst sich nicht nur an den Folgekosten, sondern auch an den Anschaffungskosten. Und das gilt hier:

  • Durchschnittlich teurer – ein E-Auto, welches mit dem bisherigen Verbrenner verglichen werden soll, ist grundsätzlich teurer. Günstige Modelle gibt es nur mit sehr geringen Reichweiten, diese Wagen gehören – ohne es abwertend zu meinen – in die Kategorie der elektrischen Einkaufswagen. Für unter 8.000 Euro gibt es beispielsweise einfache E-Autos mit Reichweiten von 50 – 100 Kilometern. Wer sein bisheriges Familienfahrzeug oder Pendlerfahrzeug ersetzen möchte, der muss im Schnitt mit bis zu 10.000 Euro höheren Kaufkosten rechnen, um einen gleichwertigen Wagen zu erhalten. 
  • Finanzierungskosten – die meisten Fahrzeuge werden heute finanziert. Ein höherer Kaufpreis bedingt eine längere Finanzierung und/oder höhere Monatsraten. Um wirklich die Kosten eines E-Autos mit denen eines Verbrenners gegenüberstellen zu können, müssen diese Mehrkosten aus der Finanzierung mit eingerechnet werden. 
  • Pluspunkt: Prämie – für die Anschaffung von E-Autos gibt es bis zu 9.000 Euro Kaufprämien, die direkt mit dem Kaufpreis verrechnet werden. Die Mehrbelastung im Gegensatz zu einem Verbrennerkauf lässt sich somit beinahe ausgleichen. Aber: Die Prämien fallen nur für bestimmte Fahrzeuge und für bestimmte Preisklassen an. Sehr teure Fahrzeuge werden mit einer geringeren Prämie bedacht.

Die Finanzierungskosten sollten bei der Anschaffung eines Elektroautos immer in die Betriebskosten eingerechnet werden. Übrigens spielt es auch keine Rolle, welche Straßenbahn gemietet wird. Auch diese monatliche Rate gehört zu Ihren Fixkosten.

Steuern und Versicherungen

Die Kfz-Steuer gilt nicht für Elektrofahrzeuge, aber auf keinen Fall für alle Neufahrzeuge für einen bestimmten Zeitraum. Viel wichtiger ist jedoch:

  • CO2-Steuer – E-Wagen-Besitzer fallen nicht unter die CO2-Besteuerung und werden somit nicht zusätzlich für den Besitz des Autos belastet (jegliche andere CO2-Besteuerung bleibt davon natürlich unberührt). 
  • Steuerbefreiung – sie ist aktuell auf bis zu zehn Jahre begrenzt, wobei natürlich nicht gesagt werden kann, inwieweit sich diese Regelung künftig für Neuwagen ändert. Bereits angemeldete Fahrzeuge würden bei einer Verkürzung natürlich nicht negativ belastet werden.

Bei der Kfz-Versicherung müssen sich Autobesitzer übrigens um nichts kümmern. Insbesondere Vollkaskoversicherungen decken seit langem wichtige Bausteine ​​für Elektrofahrzeuge ab. Autobesitzer müssen sich nur kümmern, wenn der Elektrofachbetrieb über eine Vollkaskoversicherung gedeckt ist oder die Versicherung auch die Kosten für das Abschleppen des Elektrofahrzeugs übernimmt. Das Abschleppen ist schwieriger und daher teurer.

Unterhalt

Was ist mit dem tatsächlichen Umgang mit dem Auto? Elektroauto-Fahrer müssen nur noch zu einer regulären Tankstelle, wenn sie ihr Auto waschen oder eine Zeitung kaufen wollen. Jedoch:

  • Strom – der günstigste Strom kommt aus der heimischen Steckdose, wenn ein entsprechender Tarif gewählt wird. Mittlerweile kommen die Tag-Nacht-Tarife wieder zum Einsatz und das eigens für E-Fahrzeuge (und Wärmepumpen). Auf die Kosten hat jeder Fahrer einen gewissen Einfluss, da er günstige Stromanbieter auswählen kann. Als Messwert gilt aktuell, dass auf 100 Kilometer ungefähr 6,00 Euro Stromkosten kommen. 
  • Eigene Ladestation – wird eine Wall-Station gewünscht, so muss diese installiert werden. Je nach gewähltem Stromanbieter kann dies schon kostenlos erfolgen, allerdings binden sich Kunden dann an den Anbieter. Die selbstständige Installation ist nur Elektrikern zu empfehlen, da die Station mit Starkstrom betrieben wird. Das Laden des E-Autos über die handelsübliche Steckdose ist gerade in älteren Gebäuden nicht empfehlenswert, da die Leitungen überhitzen können. 
  • Strom unterwegs – hier gibt es expliziten Nachholbedarf seitens der Politik und Betreiber. Erst zuletzt wurde festgestellt, dass der Strom an Ladesäulen deutlich teurer ist als daheim, gerade dann, wenn nicht der Tarif des Ladesäulenbetreibers genutzt wird. Bis zu 79 Cent/Kilowattstunde fallen hier an. Schnell- und Expressladesäulen sind teils noch teurer. 
  • Wartung – die Kosten für die Wartung eines E-Autos sind durchaus deutlich geringer. Natürlich muss der Wagen weiterhin zum TÜV, doch die AU entfällt. Auch besitzt das Fahrzeug keinen klassischen Motor, sodass etliche Fehlerquellen entfallen. Andere Wartungskosten bleiben natürlich erhalten. Auch ein E-Auto sollte zur Inspektion, die Bremsen müssen getauscht werden, Beleuchtung gewechselt und Reifensätze sind weiterhin notwendig. 
  • Reparaturen – grundsätzlich hat das E-Auto weniger Fehlerquellen der herkömmlichen Art. Der Fahrzeugaufbau ist sehr einfach gehalten, wodurch es zu weniger Schäden kommt, und beispielsweise kein Getriebe Defekte aufweisen kann. Allerdings steht das Auto mitunter still, wenn die Elektronik einen Schaden hat. Inwieweit die Reparaturkosten mit denen eines herkömmlichen Fahrzeugs vergleichbar sind, ist kaum zu sagen. Fakt ist: Im großen Tesla wird es mehr Fehlerpotenzial geben als im kleinen elektrisch fahrenden Einkaufswagen.

Auf monatlicher Basis sind die Nettowartungskosten geringer als bei Verbrennungsmotoren. Inwieweit die Einsparungen durch teurere Finanzierungen reduziert werden, ist individuell und wird im Einzelfall festgelegt.

Auch für Elektrofahrzeuge fallen die regulären Autokosten an. Winter- und Sommerreifen sind weiterhin erforderlich und je nach gewünschter Größe und Marke günstiger. Verbrauchsmaterialien wie Scheibenwischer und Scheinwerfer sind ebenfalls von der Garantie abgedeckt.

Wer die Kosten genau kalkuliert, erlebt am Ende keine bösen Überraschungen
Wer die Kosten genau kalkuliert, erlebt am Ende keine bösen Überraschungen @ Markus Spiske / Unsplash.com

Fazit – alle Kosten in die Rechnung miteinbeziehen

Die Verbrauchskosten von Elektrofahrzeugen sind niedriger als die von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, selbst an teuren öffentlichen Ladestationen. Kaum ein Verbrennungsmotor kommt für 6,00 Euro hundert Kilometer weit. Andererseits sind die Kosten für die Finanzierung eines E-Autos höher, was einen höheren Kredit erfordert, wenn kein Eigenkapital vorhanden ist. Steuerlich zahlen Autobesitzer keine oder nur geringe Abschlagszahlungen, der Versicherungspreis wirkt sich bei Elektrofahrzeugen nicht direkt aus, sondern ist als normal einzustufen. Abgesehen von den üblichen Kontrollen und Verschleißzeiten sind Elektrofahrzeuge nahezu wartungsfrei und wartungsarm. Das bedeutet natürlich nicht, dass Sie selbst Pech haben und an allem und jedem teure Reparaturen benötigen. Aber das ist bei jedem Auto so.

Von Steve

Hauptberuflich im Medienbereich beschäftigt, gehört er vom Beginn an zur mobilen Generation.