Sicher würde niemand sie nicht kennen, dicke, bunte Leinwände. Aber jetzt, bei Corrective Tattoos, ist die Farbe nicht unbedingt auf dem Papier, sondern unter der Haut. Dass das alles nicht nur eine Werbeidee ist, zeigt die Eröffnung eines Tattoo-Studios in Hamburg.
Marktführer im Wandel
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Tattoos sind seit mehreren Jahren in Massenproduktion. Was einst ein berüchtigtes Schaufenster für Prostituierte, Betrüger, Ex-Sträflinge und Matrosen war, ist heute zu einem modischen Accessoire geworden. Was mit Eddings dicken, knarrenden Stiften passiert ist, wird erst auf den zweiten Blick klar. Wie viele Traditionsunternehmen musste sich auch das Familienunternehmen neu aufstellen. Neu im Portfolio: Nagellack und Tätowierfarbe.
Mit der Tattoo-Korrektur will der Hersteller seinem Unternehmen die Zukunft sichern. Denn die Digitalisierung führt immer mehr Menschen von Stift und Papier auf den Bildschirm. Nach eigenen Angaben gab der Marktführer in einer Umfrage an, dass die Gefahr bestehe, dass der Markt zukünftig um ein Viertel einbrechen werde. Kurzerhand haben sie gemeinsam mit den Mitarbeitern Ideen entwickelt. Es gibt ungefähr ein Dutzend von ihnen. Eine davon ist die Bearbeitung von Tätowierungen.
Nische erfolgreich besetzen
Bedenkt man, dass die Tattoo-Industrie allein in Deutschland jährlich mehr als eine Milliarde Euro erwirtschaftet, ist der Schritt in die Tattoo-Retusche nicht verwunderlich. Denn ein Unternehmen, das 96 % der Deutschen kennen, gilt als Qualitätsanbieter. Mit seiner Tinte symbolisiert er zudem Sicherheit und Hygiene. Hinzu kommen der hohe Anspruch und die strenge Stoffauswahl. Ziel ist es, den Verbrauchern absolute Transparenz zu bieten.
Seit einigen Wochen rekrutiert das Unternehmen Tätowierer, um Tattoos online zu bearbeiten. Das Motto lautet: „Denken, Zeichnen, Lieben“. Soviel zu „Denken, Tinte, Liebe“ auf Deutsch. Eine Festanstellung mit allen angebotenen Benefits sowie einer betrieblichen Altersvorsorge. Es war eine Revolution im Tattoo-Bereich. Schließlich ist dies die traditionelle Eigenschaft von Freiberuflern. Allerdings setzt Edding mindestens 5 Jahre Berufserfahrung voraus. Das zeigt einerseits die Seriosität des Familienunternehmens aus Ahrensburg in Schleswig-Holstein. Andererseits ist klar, dass Innovation profitabel sein kann. Denn dieser Geschäftszweig soll den Niedergang klassischer Marken ausgleichen.
Fazit zu edding Tattoo
Die regulären Stifte in den Farben 001 (Schwarz), 002 (Rot) und 003 (Blau) werden nach Angaben des Unternehmens in den kommenden Jahren den Umsatz um 20 % bis 30 % schmälern. Edding will das mit einem eigenen Tattoo-Studio wettmachen. Auch eine Erweiterung ist möglich. Ob sich die Pionierarbeit von edding Tattoo in Hamburg in den kommenden Monaten auszahlen wird, bleibt abzuwarten. Die Chancen stehen jedoch gut. Schließlich entwickelt sich die Branche immer noch weiter.