Während der Entwicklung von Earth 2 gab es ein „Spiel“, das gerade im Internet viel Aufsehen erregte. Denn jeder kann mit seinem echten Geld Land auf virtuellem Land kaufen. Künftig soll diese auch Ressourcen generieren und als 3D-Terrain genutzt werden. Aber ist das nicht alles nur ein Plagiat?
Ein Stück der Welt besitzen
Viele Menschen erinnern sich noch an Neo, der im Film „Matrix“ aus der virtuellen Welt erwachte und sich der Realität einer zerstörten Erde stellte. Eine ebenso düstere Aussicht ist nicht allzu weit von den Handlungen der Menschheit in den vergangenen Jahrhunderten entfernt. Überfischung der Weltmeere bis 2050, Klimakrise, Pandemien, immer mehr Weltraumschrott – Anlass zum Nachdenken wird es genug geben. Das Earth 2-Projekt beginnt im Grunde genau hier. Es bietet zahlenden Kunden eine digitale Zweitwelt. Dies ist ein bekannter Druck, mit dem Unterschied, dass Benutzer hier Kleinteile als Koffer kaufen können.
Die Vorstellung von Gründer Shane Isaac von Trends ist einfach. Jeder kann seinen Teil auf Virtual Earth 2 schützen, solange Platz dafür ist. In Zukunft können Sie damit sogar Geld verdienen. Denn die gekauften Steine, so der Plan des Earth 2-Teams, können später mit Leben gefüllt werden. Sie können dort also bauen und leben. Es besteht auch die Möglichkeit, einzelne Lose weiterzuverkaufen oder zu tauschen. Hauptanziehungspunkt für Käufer ist die dazugehörige Infrastruktur sowie Sehenswürdigkeiten wie der Eiffelturm, die Freiheitsstatue oder das Brandenburger Tor.
Vision mit Mehrwert oder Reinfall?
Allerdings bleibt die Frage hinter der virtuellen Kolonialisierung, ob sie durch In-Game-Käufe zu einer effektiven Geldmaschine wird oder ob sie wirklich zu einer digitalen Utopie wird oder nicht. Letztendlich wird diese virtuelle Erde 2 keine Religion, Rasse oder Geschlecht diskriminieren. Und für dieses Stück persönliches digitales Paradies wurde die Werbetrommel geschlagen. Die Teilnahme an dem bisher völlig offenen Projekt erfordert jedoch viele Angaben von Ihnen, wenn Sie teilnehmen möchten.
Jeder, der Land auf Earth 2 kaufen möchte, muss seine vollständige Adresse, seinen vollständigen Namen und sein Herkunftsland, Telefonnummer, Kreditkarteninformationen, Bankverbindung, E-Mail-Adresse und Kopien gültiger Identitätsdokumente angeben. Ziemlich informativ für ein „Online-Spiel“ mit bisher unklarem Ausgang. Das echte Geld kann dann online gegen Geld getauscht und zwischen 15 und 65 € pro Kachel bezahlt werden. Man fragt sich auch, warum ein solches Projekt auf einem zentralisierten Internet und nicht auf einem dezentralisierten Internet wie Internet Computing durchgeführt wird.
Transparenz geht anders: Earth 2
Die Ideen von Shane Isaac und seinem Team sind immer wieder interessant. Doch trotz aller Ansprüche an größtmögliche Transparenz ist außer klaren Slogans und ein paar Werbekampagnen wenig wirklich greifbar. Interviews liefern Informationen, Aktionspläne, Kontaktdaten, dazu Belege oder gar Presse, Interessenten und Investoren für Earth 2 sucht man vergeblich. Einige befürchten, dass sie Geld verloren haben. Es besteht immer noch die Hoffnung, dass uns die Macher eines Besseren belehren.